Samstag, 17. Dezember 2011

Scheißtag


***Samstag***
Ich könnte kotzen. Es ist Samstag und ich werde ihn in der Universitätsbibliothek verbringen. Zumindest größtenteils. Grund dafür ist mein Referat, das ich am Montag halten darf. Oder besser gesagt muss. Von dürfen kann nicht die Rede sein. Aber das ist nicht der Grund allein. Das Referat macht mir nichts aus. Ich darf es auf deutsch halten und das Thema liegt mir wenigstens einigermaßen. Es geht um Politik. Weswegen ich kotzen könnte sind meine Referatspartner. Ich kannte sie vor diesem Seminar nicht. Besser so. Denn hätte ich sie gekannt, hätte ich das Referat sicher nicht mit ihnen gemacht. Ich war für meine Verhältnisse wirklich nett zu den beiden. Und vor allem eins: unvoreingenommen.
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Ich dachte mir zwar am Anfang, was sind denn das für welche? Aber dann habe ich mir gedacht: abwarten und Tee trinken, vielleicht sind die ja ganz nett. Denkste! Wie schreiben uns Mails, weil die eine vor nicht allzu langer Zeit beschlossen hat, dass die nicht mehr auf Facebook sein möchte. Warum? Weiß sie glaube ich selber nicht so genau. Und heute morgen habe ich ihre Mails, die sie mir geschrieben haben mal gelesen. Besonders helle sind die beiden nicht, denn sie haben eine Mail, die bestimmt nicht für mich bestimmt war, an mich weitergeleitet. Und in eben besagter Mail schreiben sie einander, dass sie mir nicht „trauen“. Na danke auch! Und hinter eben diesen Sätzen immer noch so schön Smilies. Und ein „Wir zwei schaukeln das Ding schon.“ Smilie. Im Berufsleben hätten die beiden jetzt ein schönes Mitarbeitergespräch unter vier Augen. Schade, dass wir noch an der Uni sind. Ich hätte es ihnen von ganzen Herzen gegönnt.
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Und nein, ich finde das nicht gemein oder fies. Eher unreif. Mit 21 Jahren war ich nicht so. Kann natürlich daran liegen, dass ich damals schon gearbeitet habe. Kann auch einfach an dem Erziehungsstil meiner Eltern und an meinen Freunden liegen. Jedenfalls kann ich sagen, dass ich in dem Alter nicht so war. Ganz sicher nicht. Und wenn ich so war, war ich clever genug, um solche E-Mails nicht an die betreffende Person weiterzuleiten. Und da bin ich mir sicher!
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In dem Sinne, mein Lieblings-Agressions-Bewältigungs-Lied

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